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Der Obst- und Gartenbau und die Bienen
"Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr."
Diesen Satz soll Albert Einstein einmal gesagt haben. Das Einstein-Zitat macht die ökologische Bedeutung der Insekten deutlich.
Der indirekte Nutzen, der durch die Bestäubungstätigkeit der Bienen entsteht, ist biologisch und volkswirtschaftlich erheblich höher einzustufen als der direkte Nutzen, der Honigertrag.
Tatsache ist, dass ein Leben auf der Erde, ohne die Bestäubung der Blüten durch Insekten, nicht möglich wäre. Die Honigbiene ist das einzige Insekt, das die Bestäubung gewährleistet. Nähme die Zahl der Imker, und damit auch der Bienenvölker weiter ab, hätte dies sowohl für Wildpflanzen, als auch für Obst- und Kulturpflanzen, fatale Folgen. Für die Obst- uns Gartenbauer ist die Blütenstetigkeit der Honigbienen besonders wichtig. Sammelbienen halten –solange eine Blütenart noch konkurrenzfähige Mengen an Nektar und/oder Pollen liefert- diesen Blüten die Treue. Das bezeichnet man als „blütenstet“. Dadurch werden die Blüten mit der richtigen Pollenart bestäubt.
Wichtige Arten sind auf Fremdbestäubung angewiesen oder ziehen Nutzen daraus. Dazu gehören alle Obstarten sowie viele Feldfrüchte, diverse Gemüsearten, diverse Gewürzkräuter, Kleearten usw.
Die Fremdbefruchtung der Obstarten durch die Honigbiene verbessert nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität, d.h. den Zucker- und den Säuregehalt der Früchte erheblich.
Aber auch für die Bienen sind die Obstblüten im Frühjahr von immenser Wichtigkeit. Hier sind es für den Frühjahrsaufbau des Bienenvolkes, das mit ca. 10-15 tausend Bienen aus dem Winter kommt, vor allem die frühblühenden Kirschen, die den Bienen sowohl Nektar als auch Pollen in großer Menge liefern. Im Sommer besteht ein Bienenvolk dann aus 50 – 60 tausend Bienen.
Bei Wildpflanzen ist der Einfluss der Bienenbestäubung schwieriger zu bemessen. Landwirtschaftliche Monokulturen reichen als Nahrungsgrundlage nicht aus. Die Biene befliegt viele wildlebende Blütenpflanzen, die vom Bienenflug profitieren. Außerdem sind die Früchte der Wildpflanzen lebensnotwendig für viele Vögel und Kleinsäuger.
Kein zweites Nahrungsmittel wird mit einem nur annähernd vergleichbaren Aufwand produziert wie der Honig.
Immerhin muss eine Bienenarbeiterin für 1 kg Honig rund 40.000mal ausfliegen und dabei etwa 60 Millionen Blüten besuchen. Dabei wird eine Strecke zurückgelegt, die dem zweifachen Erdumfang entspricht.
Je nach Pflanzenangebot und Witterung gibt es eine Vielzahl von Honigsorten mit unterschiedlichem Geschmack und verschiedenartiger Farbe wie: Raps, Klee, Löwenzahn, Linde, Edelkastanie, Akazie (Robinie), Heide, Wald, Fichte, Tanne.
Nicht in jeder Region kann der Imker alle Honigsorten anbieten, da die Ernte von Sortenhonigen nur in jenen Gebieten möglich ist, in denen die jeweiligen Trachtpflanzen gehäuft vorkommen.
Echter Deutscher Honig stammt von verschiedenen Trachtpflanzen.
Blütenhonige werden aus Blütennektar gewonnen.
Honigtauhonige (Blatthonige) werden aus dem „veredelten“ Siebröhrensaft vor allem von Nadelbäumen gewonnen. Sie sind dunkler und schmecken würziger als Blütenhonige.
Nur Honig, der die Qualitätsrichtlinien des Deutschen Imkerbundes e.V. erfüllt, darf als Echter Deutscher Honig im Imker-Honigglas des D.I.B. vermarktet werden. Dieser Qualitätsstandard ist viel strenger, als es das deutsche Lebensmittelrecht verlangt.
Honig steckt voller guter Werte. Lange Zeit war Honig das einzige bekannte Süßmittel und deshalb wertvolles Handelsgut.
Bereits unsere Vorfahren wussten die besonderen Kräfte des Honigs zu schätzen: als Nähr-, Würz- und als gutes altes Hausmittel.
Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Honig besteht überwiegend aus einem Gemisch aus Frucht- und Traubenzucker. Echter Deutscher Honig ist in seinen Inhaltstoffen vollwertig und besonders gut bekömmlich. Seine Mineralstoffe und Spurenelemente sind unentbehrlich für unseren Ernährungshaushalt.
Nicht nur als Brotaufstrich, auch zum Süßen von Speisen bzw. zum Backen lässt sich Honig verwenden.
Süßspeisen, Müslis, Obstsalate usw. lassen sich mit Honig anstelle von Zucker versüßen.
In der Volksheilkunde kommt dem Honig seit jeher eine große Bedeutung zu. Wissenschaftlich ist seine Wirkung nur schwer beweisbar. Unbestritten ist jedoch, dass Honig als Hausmittel das subjektive Wohlbefinden steigern kann.
Zwei alte Bauernweisheiten besagen:
-„Ein Apfel am Tag erspart den Arzt“
-„Ein Bienenstock kann zehn Ärzte brotlos machen“
Arthur Weber
Übrigens:
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